Zu Zeiten von SMS , E-Mails und Dashboards sozialer Netzwerke findet ein Großteil der globalen Kommunikation fast nur noch in schriftlicher Form statt. Nun ist Schreiben an und für sich eine hohe Kunst, von der man eigentlich erwartet, dass sie das Talent komplexer und persönlicher Formulierungen erfordert. In Sachen Mail- und Briefverkehr mag das auch zutreffen. Betrachtet man aber hingegen die Fülle an unpersönlichen und mit wenig Aussagekraft versehenen Inhalte so mancher Sms oder Kommentare im Internet, fällt schnell auf: Unterhaltungen werden heutzutage immer öfter auf ein Mindestmaß reduziert. Mit erheblichen Folgen für die allgemeine Kommunikationsmentalität.
Kommunikationsprobleme durch fehlende Gesprächselemente
Das Internet verändert unser Sozialverhalten – zu diesem Schluss kommen in den letzten Jahren immer mehr Sozialforscher und zeigen sich mitunter äußerst besorgt über diese Entwicklung. Insbesondere das Fehlen einer klaren Kommunikationsstruktur wird des Öfteren bemängelt. Weder Gesten, noch Emotionen oder Probleme können im Netz ausreichend übermittelt werden, was zu einer völlig unvollständigen Kontaktaufnahme führt. Das Gegenüber sowie dessen Persönlichkeit werden somit auf den reinen Informationsgehalt des Gesprächs reduziert. Was bei geschäftlichen Beziehungen gerade noch annehmbar erscheint, ist im zwischenmenschlichen Bereich, in dem sich Freundschaften bewegen, jedoch pures Gift. Gefahren bestehen hierbei vor allem darin, dass Personen, denen durch übermäßige Internetkommunikation die Möglichkeit genommen wird, ihre Nöte und Ängste mitzuteilen, sich mehr und mehr zurück ziehen und so den sozialen Anschluss verpassen.
Kannst du mich noch hören?
Die sozialkommunikativen Probleme, welche das Internet verursacht, können aber durch ein einfaches Telefongespräch leicht behoben werden. Hier kann man sich zum einen an der Stimme des Gesprächspartners orientieren, zum anderen besteht die Option, sich zur Abwechslung mal wieder zu einem realen Treffen zu verabreden, bei dem alle für eine Kommunikation notwendigen Interaktionselemente genutzt werden können. Sich gegenseitig das Herz auszuschütten ist ohnehin eine Angelegenheit, die nur unter vier Augen stattfinden sollte, birgt das Teilen persönlicher Daten im Internet bekannterweise doch immense Risiken. So betrachtet, kommt dem Telefon gerade im digitalen Zeitalter eine entscheidende Bedeutung zu, wenn es darum geht, wahre Freundschaften aus oberflächlichen Internetbekanntschaften auszusieben und private Informationen nur bei verabredeten Treffen an vertrauenswürdige Personen weiter zu geben.
Das wertvolle Artefakt
Anhand dieser bedeutsamen Rolle, die das Telefon im Bereich sozialer Interaktionen einzunehmen scheint, wird vielleicht auch verständlich, warum manche so großen Wert darauf legen, sich ein äußerst exklusives Modell dieser Erfindung aus grauer Vorzeit zu zulegen. Das Gigaset und andere Mobilteile , die auf den ersten Blick unnötig luxuriös scheinen, bieten demnach auf den zweiten Blick genau den richtigen Komfort für eine Telefonanlage, die es mit den Unterhaltungsmöglichkeiten des Internets aufnehmen kann und auch gleich noch ein paar weitere Aufgaben der digitalen Welt übernehmen soll. Und wer weiß, vielleicht schafft es die futuristische Optik der Telefonmodelle sogar, die Kommunikationsbasis von der virtuellen Welt wieder zurück in ihre ursprüngliche Form zu holen: Die Sprache.
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